In der ersten Hälfte des Jahres 2021 sah alles danach aus, als würde nach 2020 auch in diesem Jahr die Wettkampfsaison fast vollständig entfallen. Normalerweise beginnen die Straßenwettkämpfe der Skater im März, während eine Vielzahl von Bahnwettkämpfen im April und Mai ihren angestammten Platz im Wettkampfkalender hat. Durch den lang anhaltenden Lockdown fielen sämtliche Wettbewerbe aus bzw. wurden auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben.
So kam es, dass Mitte Juni mit den Deutschen Bahn-Meisterschaften der erste Wettkampf des Jahres stattfand. Anfang Juli folgten die Norddeutschen Meisterschaften (NDM) auf der Bahn und dann ging es Schlag auf Schlag. Da die verschobenen Events in den Sommer- und Herbstmonaten größtenteils nachgeholt wurden, gab es kaum ein Wochenende ohne Wettkampfmöglichkeit. Teilweise mussten sich die Sportler sogar zwischen mehreren entscheiden.
Durch die stark eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten während des Lockdowns und die mangelnde Wettkampfpraxis, war es schwierig einzuschätzen, wo die jungen Skater des SV Flaeming-Skate sich leistungsmäßig einordnen können. Erfahrungen sammeln und die persönlichen Bestleistungen zu verbessern, war daher die Devise.
Es kam aber anders. Bereits bei der Bahn-DM im Juni purzelten die persönlichen Bestzeiten der teilnehmenden Flaeming-Skater fast in jedem Rennen. Für einen besonderen Höhepunkt sorgte Erik Krupke mit der Bronzemedaille über die 10.000 m-Distanz der Junioren. Bei der NDM schaffte er es dann gleich dreimal auf das Podest – 1x Silber, 2x Bronze. Hinzu kamen für ihn in diesem Jahr noch zahlreiche weitere Podestplatzierungen sowohl auf der Bahn als auch bei Straßenrennen.
Für Niklas Kubik, in diesem Jahr im jüngeren Jahrgang seiner Altersklasse startend, reichte es oftmals nicht ganz für die Medaillenränge (NDM 1x 2. und 2x 4.). Allerdings honorierten die Bundestrainer seine bei der Bahn-DM, dem Europacup in Wörgl und der NDM gezeigten Leistungen und beriefen ihn in das Nationalteam der Kadetten. Mitte August dürfte er beim Europacup in Zandvoorde (Belgien), wo mit der Kadettenchallenge das wichtigste europäische Rennen dieser Altersklasse stattfand, für Deutschland starten.
Nachdem sich Gerrit Hoffmann (Junioren) in den letzten Jahren verletzungsbedingt bei Wettkämpfen rar gemacht hatte, überraschte er Ende Juli mit dem 3. Platz seiner Altersklasse bei den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon. Dass ihm der Halbmarathon liegt, zeigte er noch einmal Mitte September mit dem Gesamtsieg über diese Distanz beim Lausitzmarathon.
Einer der emsigsten Wettkampfsportler war in diesem Jahr Tim Kubik (AK Jugend). Neben den Europacups in Wörgl und Zandvoorde startete er bei der DM auf der Bahn, der NDM, der DM im Halbmarathon sowie 3 weiteren Bahn- und 3 Straßenrennen. Zahlreiche gute Platzierungen konnte er dabei erzielen, u.a. den 5.Platz bei der DM im Halbmarathon sowie die Altersklassensiege beim Lilienthalpokal in Anklam und im Halbmarathon beim Lausitzer Seenland. An den Landesmeisterschaften konnte auf Grund einer Quarantäne nicht teilnehmen und musste auf den sicher geglaubten Landesmeistertitel verzichten.
Newcomer des Jahres war Aaron Göritz. Für den 12-jährigen war es die erste Wettkampfsaison in der Lizenzklasse. Für Podestplatzierungen bei den NDM reichte es zwar noch nicht, aber zwei 4. und ein 5. Platz waren ein toller Erfolg und Motivation. Das intensive Training der darauf folgenden Monate zahlte sich dann auch aus. Im September/Oktober konnte er in seiner Altersklasse – unter anderem – den 1. Platz beim Lilienthalpokal sowie den 3. Platz beim LE Skate Race in Leipzig belegen.
Permanent gute Leistungen in zahlreichen Wettkämpfen zeigten Joel Schneider, Lisa Mohr und Leni Glass. Gleich mehrfach konnten sie ihre persönlichen Bestleistungen verbessern. Die 14-jährige Leni Glass holte sich beim Reitweiner Skater-HM den 1. Platz über die 6 km Distanz der Schülerläufe und bewies bei der Berliner CityNight einmal mehr, dass ihr die langen Strecken besonders liegen. Der Altersklassensieg und Platz 6 in der Gesamtwertung der mehr als 100 gestarteten Damen lassen für das nächste Jahr – wenn sie auch im Halbmarathon starten darf – hoffen.
Erst zum Ende der Saison griffen Emma Danneberg und Dominic Kohn ins Wettkampfgeschehen ein. Dabei zeigten sie sich von ihrer besten Seite und durften beim LE Skate Race ebenso wie Sarah Recht auf das Treppchen.
Keiner der ganz großen Wettkämpfe, jedoch ein kleiner Höhepunkt für den SV Flaeming-Skate war ein Freundschaftswettkampf mit den angeschlossenen Berliner und Brandenburgischen Landesmeisterschaften im Speedskating am 5. September in der Skate-Arena Jüterbog. Hier hatten auch unsere Kinder in den jüngeren Altersklassen und im Anfängerbereich die Möglichkeit wichtige Wettkampferfahrungen zu sammeln. Insgesamt 7 Landesmeistertitel konnten durch die Sportler des SV Flaeming-Skate (Isabel Krüger, Erik Krupke, Joel Schneider, Leni Glass, Aaron Göritz, Lisa Mohr, Theresa Mohr) eingefahren werden.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Masters (ab AK 35). Obwohl bei den Erwachsenen der Spaß am Skaten und der Bewegung an der frischen Luft vor dem Leistungsgedanken rangiert, sind auch hier deutliche Leistungssteigerungen erkennbar. Überwiegend bei den Straßenrennen in der Region startend, konnte auch durch die Masters der ein oder andere Achtungserfolg erzielt werden. So gewann Tanja Röchert-Vogt beim 16. Lausitzer Seenland 100 die Konkurrenz im Teammarathon und belegte in der Gesamtwertung des Einzelzeitfahrens den 3. Rang.
Auf Abwegen wandelte in diesem Jahr Ulf Schulze (AK 50), hatte er doch seine Speedskates gegen das Rennrad getauscht. Nachdem er im Juni in Brandenburg an der Havel auf dem 6. Platz und zwei Monate später in Peitz auf Rang fünf einfuhr, gelang ihm zum Saisonabschluss beim Lausitzmarathon in Klettwitz mit dem 3. Platz der Gesamtwertung im Rennen über 46 km, der Sprung aufs Podest.
2021 nahmen 36 Sportler des SV Flaeming-Skate innerhalb von nur 4 Monaten an insgesamt 17 Skate-Events , 3 Radrennen und einem Laufwettbewerb teil. Mit 2 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften, 4 Medaillen bei der NDM sowie zahlreichen weiteren Podesträngen und guten Platzierungen sowohl auf der Bahn als auch auf der Straße, war es für den SV Flaeming-Skate eine der erfolgreichsten Wettkampfsaisons der letzten Jahre. Um 2022 daran anknüpfen zu können, wird in der wettkampffreien Zeit bereits wieder fleißig trainiert, denn „die Erfolge der Sommersportler werden im Winter gemacht“.