Am 04.09.2022 fanden auf dem STC Trainingszentrum (ehemals Spreewaldring), im Rahmen des X-Races die Deutschen Meisterschaften der Inline-Speedskater im Halbmarathon statt. Der räumlichen Nähe zur Flaeming-Skate-Region ist es wohl zu verdanken, dass vom SV Flaeming-Skate e.V. sechs Sportler an den Meisterschaftsrennen sowie zwei in der getrennt gewerteten Fitnesskonkurrenz teilnahmen.

Als erste durften um 11.00 Uhr die Damen ihre 21,1 km, auf der 10 m breiten und 2,7 km langen Rennstrecke absolvieren. In jeder der ca. 7,5 Runden waren zehn Rechts- und sieben Linkskurven zu durchfahren, was die Strecke sehr anspruchsvoll macht.

Während Leni Glass (Jugend) bereits DM-Erfahrung auf der Bahn sammeln konnte, war es für Tanja Röchert-Voigt (W 50) eine DM-Premiere. Entsprechend war sie vor dem Start auch etwas zögerlich, als es darum ging, sich eine gute Startposition zu sichern. Dies sollte sich leider rächen, da sie nach dem Start den Anschluss an die schnellen Gruppen verpasste und lange Zeit allein fuhr. Dies ist besonders kräftezehrend, da es an der Rennstrecke keinerlei Windschatten durch Gebäude oder Bewuchs gibt. Leni Glass startete gut, konnte dann jedoch das schnelle Anfangstempo der Besten nicht halten. Gemeinsam mit Tanja Röchert-Voigt und einer Hildesheimer Skaterin fuhr sie dann in einer Dreier-Gruppe.  Im Rennverlauf gelang es ihr noch einige große Konkurrentinnen hinter sich lassen. Am Ende erzielte sie  einen soliden 8. Platz in der zahlen- und leistungsmäßig stark besetzten Klasse der weiblichen Jugend.

Auch Tanja Röchert-Voigt konnte im Verlauf des Rennens noch viele Skaterinnen überholen und kam in ihrer Altersklasse auf einen sehr guten 4. Platz. Wer nun denkt, bei den Masters der AK 50 sei dies einfach zu erreichen, dem sei gesagt, dass mit Claudia Pechstein die Gesamtsiegerin und damit Deutsche Meisterin, aus genau dieser Altersklasse kommt.

Spannend sollte aus Sicht des SV Flaeming-Skate e.V. die Meisterschaft der männlichen Junioren werden. Während der Vorjahresdritte der Junioren, Gerrit Hoffmann, in der Vorbereitung auf die DM vom Pech verfolgt schien und sich nicht in Bestform präsentieren konnte, machte sich Erik Krupke berechtigte Medaillenhoffnungen. Auch Tim Kubik konnte zum erweiterten Kreis der Favoriten gezählt werden. Als vierter Flaeming-Skater startete Dominic Kohn in der Altersklasse Jugend. Für ihn galt es, in seinem erst zweiten Halbmarathon, vor allem Erfahrungen zu sammeln und sich die Kraft über die für ihn noch ungewohnte Langdistanz möglichst optimal einzuteilen.

Hoch motiviert ging Erik Krupke an den Start und sicherte sich geschickt einen Platz in der ersten Reihe des 86 Skater großen Starterfeldes. Auch Tim Kubik startete gut und fand zu Beginn des Rennens den Anschluss an die Spitze des Feldes, konnte diesen aber nicht auf Dauer halten.  Die anfangs sehr große Spitzengruppe teilte sich im Verlauf der ersten Runden durch wiederholte Tempoverschärfungen in mehrere kleinere Gruppen auf.

Trotz massiver Anstrengungen gelang es Erik Krupke nicht mit der absoluten Spitze mitzufahren. Allerdings befand er sich ab etwa der Mitte des Rennens im gleichen Zug mit   den führenden Skatern der Juniorenklasse. Couragiert zog er schon weit vor der letzten Kurve den Zielsprint an und überraschte damit seine Konkurrenten, so dass er als erster seiner Gruppe auf die Zielgerade einbog. Diesen knappen Vorsprung konnte er bis zur Ziellinie halten. Am Ende trennten ihn nach 21,1 km vom drittplatzierten Junioren Felix Byrne (Skate-Team Celle) gerade mal 4 Zehntel-Sekunden. Dazwischen reihte sich Finn Milling (TSG Einheit Dessau) ein.

Noch knapper machte es Tim Kubik, welcher sich mit 0,02 Sekunden Vorsprung den 4. Platz der Junioren sicherte. Dominic Kohn (5.Platz Jugend) und Gerrit Hoffmann (6.Platz Junioren) machten das gute Abschneiden der Sportler des SV Flaeming-Skate e.V. komplett.

Wie schon im letzten Jahr hieß der Gesamtsieger bei den Herren Alexander Bastidas vom Roller A3 Team. Für die 21,1 km benötigte er 34:25,07 min, was auf der kurvenreichen Strecke und bei den vorherrschenden Windverhältnissen beachtlich ist.

Dass nicht nur der Leistungsgedanke zählt, sondern auch einfach der Spaß am Inlineskaten im Vordergrund steht, bewiesen einmal mehr Knut Köhler und Liane Schulze. Beide starteten in der Fitnesskonkurrenz, obwohl sie am Vortag bei der 19. Flaeming-Skate-Inline-Tour über 100 km als Scouts auf Skates absolviert hatten.

Selbst bei der Siegerehrung konnte es Erik Krupke kaum fassen, dass er sein großes Ziel erreicht hatte. Viel Zeit um sich an den Titel zu gewöhnen, hat er jedoch nicht. Am kommenden Sonntag, dem 11.09.2022, steht er in Groß Gerau bei den Deutschen Meisterschaften der Speedskater im Marathon schon wieder am Start. Bis dahin gibt es den Traum vom Double und wer weiß – manchmal gehen Träume in Erfüllung. Beim SV Flaeming-Skate werden auf jeden Fall die Daumen ganz fest gedrückt!